Unter dem Motto „Cultural Dances“ begrüßte das Fuldaer Domgymnasium 16 Schülerinnen und Schüler aus dem alaskischen Anchorage zu einem zehntägigen Schüleraustausch in der Barockstadt. Die Kinder im Alter von 13 und 14 Jahren arbeiteten gemeinsam mit ihren deutschen Partnerinnen und Partnern an verschiedenen Projekten, um die kulturellen Traditionen des jeweils fremden Landes besser kennen zu lernen.
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Über Kirmesbräuche und Native Olympic Games

Bereits zum dritten Mal kam es zum Kontakt mit der Rilkeschule aus der Hauptstadt des nördlichsten Bundesstaats der Vereinigten Staaten. Den Statuten des betreuenden Austauschprogramms GAPP (German-American Partnership Program) entsprechend, stand der Besuch im Zeichen des gemeinsamen Themas „Cultural Dances“, welches den Kindern die Begegnung mit einer fremden Kultur erleichtern sollte. In diesem Sinne gestalteten die deutschen Schülerinnen und Schüler der sechsten und siebten Klassen verschiedene Themenblöcke, die sich allesamt mit traditionellem Liedgut, folkloristischem Tanz und Rhöner Traditionen beschäftigten. Unter Anleitung von Sportlehrerin Marlies Neeb studierten die Kinder den Schwarzerdener Pfingsttanz ein. Einer weiteren Tradition, für die das Fuldaer Land bekannt ist, folgend, wurden insgesamt drei Mini-Kirmesbäume gestaltet. Gemeinsam mit Studienrat Marc Andre Ziegler bearbeiteten die Jungen mit historischen Schälmessern die Rinde, während die Mädchen mit Hilfe erfahrener Mütter die dazugehörigen Kränze wickelten. Unterstützung beim Einstudieren bekannter Volkslieder erfuhr die Gruppe durch Studienrätin Jutta Orfgen.

Die amerikanischen Gäste, die bereits seit der ersten Klasse Deutsch als Fremdsprache lernen und insgesamt rund einen Monat in Deutschland verbringen, steuerten ebenfalls einen musikalischen Vortrag zum Programm bei, der durch traditionelle Orff-Instrumente, ähnlich den uns bekannten Xylophonen, begleitet wurde. Außerdem wurden landestypische Jo-Jos gebastelt, wie sie bei den alaskischen Eskimos bekannt sind. Ein Highlight bildeten die Native Olympic Games, zu welchen die Gäste einluden. Auf dem Kunstrasenplatz der Schule wetteiferten die Kinder in verschiedenen, teils skurril anmutenden Disziplinen der nordamerikanischen Ureinwohner miteinander. Studienrat Stefan Nüchter, der für die Gesamtorganisation des Austauschs an der Rabanus-Maurus-Schule zuständig ist, zog am Ende des Besuchs ein durchweg positives Fazit: „Wir haben es geschafft, einen wirklichen Austausch auf die Beine zu stellen. Die Kinder haben intensiv und gut zusammengearbeitet, sodass sie sich und die Kultur des jeweiligen Partners erleben und schätzen lernen konnten. Unsere Kollegen aus Alaska als auch wir sind mit den gemachten Erfahrungen sehr zufrieden.“ Ähnlich begeistert zeigte sich auch Jo Sanders, die Schulgründerin und Delegationsleiterin der Rilkeschule: „Wir bedanken uns sehr herzlich für die große Gastfreundschaft und die perfekte Organisation des Austauschs. Die Kinder haben viele und tolle Erfahrungen gesammelt, die sie in ihrer persönlichen Entwicklung weiterbringen werden.“ Ein Besuch im Museumsdorf im unterfränkischen Fladungen rundete das interessante kulturelle Programm ab. Die Ergebnisse der Projektarbeit wurden im Rahmen eines stimmungsvollen Abschlussabends auf dem Schulgelände präsentiert. Neben der gemeinsamen Arbeit standen auch eine Stadtführung sowie ein ausführlicher Besuch des Fuldaer Doms an. Anschließend wurden die Gäste im Grünen Saal des Stadtschlosses von Prof. Dr. Heinz-Peter Höller empfangen.
Anfang Mai nächsten Jahres werden die deutschen Kinder sowie ihre begleitenden Lehrkräfte zum Gegenbesuch ins rund 7.500 Kilometer entfernte Anchorage reisen.

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Marc-André Ziegler

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